Sonntag, 19. Februar 2012

Überarbeitung der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 startet

Foto: © Rike / pixelio.de
Der Startschuss fällt am 20. Februar 2012 im DIN e. V., Berlin. Die neu gegründete internationale Arbeitsgruppe ISO/TC 207/SC 1/WG 5 wird in einer dreitägigen Sitzung die Grundpfeiler zur Überarbeitung der ISO 14001 setzen. Die Sekretariatsführung liegt bei DIN (Deutschland) und BSI (Vereinigtes Königreich).
Fest steht, dass sich der Aufbau der Internationalen Norm an der im ISO Guide 83 festgelegten übergeordneten Struktur für alle Managementsystemstandards orientieren wird. Von einer Ad-Hoc Gruppe des ISO/TC 207/SC 1 "Zukünftige Herausforderungen für Umweltmanagementsysteme (UMS)" wurden zentrale Themenbereiche ermittelt, denen bei den Revisionsverhandlungen zentrale Bedeutung zukommen sollen. Hierzu zählen unter anderem:
  • Aufrechterhaltung der Verpflichtung einer Organisation ihre Auslegung der ISO 14001 Prozesse mit ihren Umwelt- und Geschäftsschwerpunkten in Einklang zu bringen;
  • Lenkung der Aufmerksamkeit zum einen auf Transparenz und Verantwortlichkeit hinsichtlich des Umweltmanagements, der gewählten Umweltthemen und der Umweltleistung der Organisation selbst und zum anderen auf Einfluss und Verantwortung in der Wertschöpfungskette;
  • Hervorhebung des positiven Beitrags dieser Umweltmanagementsystem-Norm zur nachhaltigen Entwicklung (siehe auch ISO 26000 "Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung") und Vermeidung von Umweltbelastungen durch die Einführung eines UMS;
  • Präzisierung der Anforderungen zur Steigerung/Verbesserung der Umweltleistung einer Organisation. Die damit einhergehende Umweltleistungsbewertung anhand von z. B. Kennzahlen, nach dem Prinzip der DIN EN ISO 14031, DIN EN ISO 50001 soll gestärkt werden.
  • Erarbeitung eines Konzepts zur Demonstration der Selbstverpflichtung einer Organisation zur Einhaltung der geltenden Rechtsgrundlagen;
  • Stärkung der Beziehung zwischen Umweltmanagement und dem Kerngeschäft einer Organisation, d. h. Waren und Dienstleistungen und die Interaktion mit Anspruchsgruppen, wie Kunden und Zulieferern der Organisation auf strategischer Ebene;
  • Steigerung der Attraktivität der ISO 14001 vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen durch noch einfachere und verständlichere Formulierungen von Anforderungen (siehe auch CEN/CENELEC Guide 17 "Guidance for writing standards taking into account micro, small and medium-sized enterprises (SMEs) needs");
  • Hervorhebung des Ökobilanzgedankens und der Betrachtung der Wertschöpfungskette zur Identifizierung und Bewertung von Umweltauswirkungen von Produkten;
  • Aufnahme einer Anforderung zur Erstellung einer externen Kommunikationsstrategie, einschließlich Kommunikationszielen, Identifikation von interessierten Kreisen und der Beschreibung was wann berichtet wird.
Es wird bei der Überarbeitung der ISO 14001 sehr viel Wert auf eine gute Einbindung der Schwellen- und Entwicklungsländer gelegt. Durch Web- und Telefonkonferenzen und, wenn möglich, die Aufzeichnung von Sitzungen soll die Sitzungsteilnahme erleichtert und der Normungsprozess transparent gestaltet werden. Der NAGUS-Arbeitsausschuss NA 172‑00‑02 AA "Umweltmanagement/Umweltaudit" wird sich sehr intensiv an der Novelle der ISO 14001 beteiligen, da in Deutschland rund 6.000 Unternehmen und Organisationen gemäß dieser Internationalen Norm zertifiziert sind.

Das deutsche Spiegelgremium zur ISO/TC 207/SC 1/WG 5, der NAGUS-Arbeitsausschuss NA 172‑00‑02 AA "Umweltmanagement/Umweltaudit" ist noch für weitere Teilnehmer offen, Interessenten melden sich bei katherina.wuehrl@din.de.
Bereits vor eineinhalb Jahren wurde im übergeordneten Subkomitee (SC 1) mit den Vorbereitungen zur Revision der ISO 14001 begonnen.
Quelle: DIN

1 Kommentar:

  1. ISO 14001 Norm ist in meinen Augen eine sehr wichtige Norm. Umweltmanagement wird in vielen Unternehmen meiner Meinung nach leider völlig unterschätzt.

    Grüße Paule

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