... heißt es bei Sirach schon 180 v.u.Z. Das meint zwar nicht explizit die Berücksichtigung der Wechselwirkungen von Prozessen, wie sie die ISO 9001 fordert - geht aber in die selbe Richtung. Auch ohne Stützung durch eine Norm (oder das alte Testament) wäre das Leben ärmer an unerwünschten Friktionen, wenn neben den angestrebten Auswirkungen eines Vorgehens auch die wahrscheinlichen oder nur möglichen Nebeneffekte angemessen berücksichtigt würden. Das muss nicht unbedingt Ausmaße wie bei Halbwertzeiten von radioaktivem Material in Zusammenhang mit (wahrscheinlichen/möglichen) Ereignissen an der Erdoberfläche haben . Das Themenfeld Energiepolitik (Biogasanlagen/Maismonokultur, Biosprit/Regenwaldabholzung …) scheint aber ein beliebtes Feld für das Ausschalten des Prinzip GMV zu sein. So werden Schiffsdiesel aus Umweltgründen durch Verplombung gegen Manipulation gesichert – was aber dazu führt, dass bei einer Verstopfung der Brennstoffwege die 6000 Seemeilen nach Hause mit halber Kraft und vollem Rußausstoß gefahren wird, weil das mit Bordmitteln nicht mehr behoben werden darf. Die Rules der Schiffsklassifizierer fordern auch, dass beim Ausfall der Stromversorgung die Ventile automatisch zugehen – was während des Betankens in jedem Hafen unerwünschte Folgen (in Form platzender Schläuche) hätte.
Aber auch an Land gibt es Beispiele, etwa das Herabstufen von abweichungen zu Verbesserungspotenzialen. Kurzfristig Konflikt vermeidend, mittelfristig eine erhebliche Belastung für die Akzeptanz von zertifizierten Managementsystemen.
Bildungspolitik scheint ebenfalls eine beliebte Spielwiese von Gutmenschen zu sein, die nicht immer zu Ende denken. Da werden in einzelnen Bundesländern Schulformen und Lehrpläne entwickelt, die letztlich nur die Eltern der Schüler in der beruflichen Mobilität hindern.
Oder europaweit zur Standardisierung aufgerufen um Durchlässigkeit und Anerkennung von Teilleistungen in der EU zu sichern (Bologna-Prozess, offiziell: ECTS). Mit dem Effekt, dass jede Hochschule, jede Fakultät ihr Vorgehen zum eigenen Standard erhebt – und das Gegenteil des angestrebten erreicht wird. Nun gibt es Bestrebungen, dieses Verfahren auf die berufliche Ausbildung und sogar die nonformale Bildung (Erfahrungswissen) auszuweiten. Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) beinhaltet ein „bologna-ähnliches“ System (ECVET), welches gerade für die Berufsausbildung in Deutschland (DQR) angepasst wird. Na dann …“(kb)
www.dgq.de
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